[Erst eine Bibliothek rundet das Glück ab...]

[...] Es war eine gute Zeit. Nicht in der Welt, die wir jeden Tag in den Zeitungen lasen, aber für uns. Cécile war aus der Vorschule in die richtige Schule gekommen und stolz darauf, endlich ein großes Mädchen zu sein, und ich war froh, nun mehr Zeit für mich zu haben. Manchmal ließ ich Cécile bei Elise, ihrer Großmutter, und fuhr wochentags nach Lyon, um in der Bibliothek etwas nachzuschlagen, um ein Zitat zu finden, um unter Menschen zu kommen, um die Einkäufe zu machen, für die T. und Valence zu klein sind. Danach holte ich Jean-Philippe vom Institut ab, und wir gingen in die rue des Marroniers essen, gelegentlich in die Oper; manchmal kochten wir einfach nur zusammen, sprachen dabei unsere Arbeiten durch, und ich blieb über Nacht in der kleinen Wohnung an der Place Bellecourt, die wir nach Céciles Geburt beibehalten hatten.

Aus: Birgit Vanderberke: Alberta empfängt einen Liebhaber. Berlin, Fest 1997. S. 52.